Danksagung und eine Bitte
Danksagung und eine Bitte
Der Großteil des Wissens, auf dem dieses Projekt basiert, wurde von Menschen entwickelt, die stark von Unterdrückung betroffen sind. Besonders Schwarze und queere Feminist*innen haben hier einen immensen Beitrag geleistet. Ihre Gedanken, Analysen und Perspektiven haben unsere Arbeit tief geprägt.
Von diesen Menschen haben wir gelernt:
bell hooks zeigte uns, wie tief Dominanz in persönlichen Beziehungen verankert ist – in Liebe, Erziehung, Bildung und Gesellschaft. Ihre Perspektive auf "imperialist white-supremacist capitalist patriarchy" half uns, systemische Zusammenhänge besser zu begreifen.
Audre Lorde lehrte uns, dass Schweigen nicht schützt. Ihre Arbeiten zu Wut, Differenz und der Kraft marginalisierter Stimmen waren grundlegend für unser Verständnis von Widerstand.
Angela Davis verbindet antirassistische, feministische und abolitionistische Kämpfe. Von ihr lernten wir, wie stark Unterdrückung mit Gefängnissystemen und wirtschaftlicher Ausbeutung verknüpft ist.
Kimberlé Crenshaw prägte den Begriff Intersektionalität. Sie half uns, zu verstehen, wie sich verschiedene Formen von Diskriminierung überlagern – und warum dominante Verhaltensweisen nicht isoliert betrachtet werden dürfen.
Tupoka Ogette öffnete vielen in Deutschland die Augen für Alltagsrassismus. Mit ihrem Werk "Exit Racism"machte sie rassismuskritisches Denken zugänglich – auch für weiße Menschen, die beginnen möchten, ihre Dominanz zu reflektieren.
Chimamanda Ngozi Adichie sensibilisierte uns dafür, wie Geschichten Macht haben – wer sie erzählt, wessen Perspektive fehlt und wie Dominanz oft durch "eine einzige Geschichte" entsteht.
Emilia Roig, Gründerin des Center for Intersectional Justice, machte in ihrem Buch "Why We Matter" deutlich, wie eng politische Strukturen mit Alltagsdiskriminierung verwoben sind. Ihre Arbeit inspiriert uns, auch Europa kritischer zu sehen.
Alok Vaid-Menon zeigt eindrucksvoll, wie transfeindliche und rassistische Dominanzstrukturen ineinandergreifen. Über Instagram vermittelt Alok poetisch und analytisch queere Perspektiven auf Geschlecht, Körper und Befreiung.
Mikaela Loach verbindet Klimagerechtigkeit mit antikolonialem und antirassistischem Denken. Sie lehrt uns, dass dominante Systeme nicht durch “grünes” Wachstum überwunden werden, sondern durch kollektive Heilung und Systemkritik.
Dr. Jennifer Mullan spricht in ihrer Initiative Decolonizing Therapy darüber, wie psychische Gesundheit nicht isoliert betrachtet werden kann – sondern in Verbindung mit kollektiven Traumata, Rassismus und Klassismus.
Bayo Akomolafe lädt uns ein, langsamer zu werden. Sein Ansatz dekolonialer Philosophie fordert dominante Denkweisen heraus und öffnet Raum für spirituelle, nicht-westliche Formen von Wissen und Sein.
Dean Spade arbeitet an der Schnittstelle von trans Rechten, Rechtssystemkritik und kollektiver Fürsorge. Seine Ideen zu Mutual Aid helfen uns, Dominanz nicht nur zu erkennen, sondern praktisch Alternativen aufzubauen.
Mariame Kaba bringt uns transformative Gerechtigkeit näher: Statt Bestrafung schlägt sie Wege der Verantwortungsübernahme vor – jenseits von Dominanz, Gewalt und staatlicher Repression.
adrienne maree brown erinnert uns mit Emergent Strategy daran, dass Veränderungen organisch, zwischenmenschlich und auf Vertrauen basierend wachsen. Ihre Arbeit inspiriert uns, Dominanz nicht nur zu bekämpfen, sondern neue Beziehungen zu gestalten.
Sonya Renee Taylor fordert mit The Body is Not an Apology radikale Selbstannahme. Sie zeigt, wie Dominanz oft über Körpernormen und Scham funktioniert – und wie Heilung mit Selbstliebe beginnt.
Ein herzliches Dank auch an alle die das Kartenset mitgedacht, getestet, lektoriert und übersetzt haben.Arthur, der das Kartenset ins englische Übersetzt hat
Kat, die das Kartenset lektoriert hat
Khaled, der die englische Version überarbeitet und mit einer dekolonialen Perspektive bereichert hat.
Wissens-Ausbeutung
Oft wird Menschen aus unterdrückten Gruppen die Last überlassen, das Wissen über Unterdrückung zu entwickeln – und es dann den Privilegierten zu erklären. Dieses Verhalten wird Wissens-Ausbeutung oder Bildungs-Ausbeutung genannt (der soziologische Fachbegriff ist “epistemische Unterdrückung” (epistemic exploitation).
Eine Möglichkeit, keine Bildungs-Ausbeutung mehr zu machen, ist selbst mehr Bildungsarbeit über Unterdrückung zu machen, selber zu lernen, zu forschen und andere über Unterdrückung zu informieren. Dass du diesen Text liest ist schon ein Schritt auf diesem Weg.
Ein weiterer wichtiger Schritt gegen Bildungs-Ausbeutung ist es, Wissen von marginalisierten Menschen fair zu entlohnen oder auf andere Weise etwas zurückzugeben:
Wenn euch das Kartenset oder diese Website inspiriert und weitergebracht hat, unterstützt bitte eine Bewegung von BIPoC oder queeren Feminist*innen – oder einzelne Menschen, die ihr Wissen teilen.
Ihr könnt z. B. spenden, ehrenamtlich mitarbeiten oder ihre Arbeit bekannt machen.
Hier sind einige Projekte, die wir unterstützenswert finden ( schickt uns gerne Links zu anderen) :
Der Verein GLADT ist eine Selbstorganisation von Schwarzen, Indigenen und of Color Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queeren Menschen in Berlin.
Casa Kua ist ein Trans* Inter Queer Community & Health Center, organisiert von trans* und non binary BIPoCs um Gesundheitheitsfürsorge zugänglicher für andere trans, inter, non binary and queeren Personen zu machen und besonders für jene, die von Rassismus betroffen sind.
Der Therapy Fund der Loveland Stiftung finanziert schwarzen Mädchen und Frauen in den USA Therapiestunden.
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